Reizdarmsyndrom und Osteopathie-1
- Chantal T
- 27. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Sept.

Das Reizdarmsyndrom oder kurz Reizdarm, kann sehr belastend sein: Typische Beschwerden sind wiederkehrende (krampfartige) Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl. Aus medizinischer Sicht kein gefährliches Leiden, aber im Leben von Betroffenen hat es großen Einfluss auf das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Funktionieren im Alltag.
In Deutschland sind ca. 11 Millionen Menschen von Reizmagen- oder Reizdarm-Beschwerden betroffen. In der herkömmlichen Medizin gibt es bis heute keine Untersuchungen, die einen eindeutigen Auslöser oder eine eindeutige Ursache für das Reizdarmsyndrom (RDS) nachweisen können. Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel durch das Ausschließen struktureller und organischer Erkrankungen, wie Nahrungsmittelallergien, Infektionen und chronisch-entzündliche Gastrointestinalerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa oder Colitis crohnii) sowie Darmkrebs. Meist sind Frauen betroffen, doch auch Kinder und Jugendliche erhalten gelegentlich die Diagnose.
Als Auslöser werden Reizdarmbeschwerden unter anderem in Verbindung gebracht mit Störungen in der Darmflora (durch Magen-Darm-Infektionen, Antibiotika-Einnahme, Ernährung etc.), Verdauungsproblemen durch Funktionsstörungen im Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm und einer Überreizung des Darmnervensystems.
Darmnervensystem
Warum verschiedene Nahrungsmittel von Reizdarmpatienten manchmal vertragen werden und manchmal nicht, warum Stress meist eine Verschlimmerung bringt und wie das Nervensystem der Organe hiermit zusammenhängt, möchte ich hier verdeutlichen.
Im Wirkungsmechanismus dieser Beschwerden spielen drei aufeinander einwirkende Teile die Hauptrolle:

Unsere Organe sind Teil eines autonomen Systems, das durch ständige Anpassungen u. a. unseren Stoffwechsel im Gleichgewicht hält. Dieses autonomen Systems kommuniziert durch das vegetative Nervensystems, im Verdauungstrakt über das Darmnervensystems und dazugehöriger Hormone.
Wenn unser Körper in Stresssituationen auf eine erhöhte Leistungsbereitschaft geschaltet ist (s.g. Kampf-Flucht-Reaktionen), sind Funktionen wie Verdauung und Erholung untergeordnet. Wir essen hastiger und möglicherweise nicht zu den Zeiten, die wir selbst bestimmen. Außerdem sind unter diesen Bedingungen das Darmnervensystem und Hormonsysteme so eingestellt, dass die Durchblutung und die Aktivitäten an diesen Funktionsbereichen heruntergefahren sind. Die Verdauung arbeitet somit langsamer und weniger optimal, wie im Vergleich zu entspannten Abschnitten.
Wenn unser Tagesablauf zu wenig Entspannungsmomente enthält, gerät (unter anderem) unser Darmnervensystem in den Stress-Modus. Im Ungleichgewicht zwischen Aktion und Ruhe kann das Darmnervensystem schlechter "umschalten" und können unsere Verdauungsorgane ihre Arbeit nicht gut machen: Aufspaltung von Nahrung, pH-Regulation, Enzymeinwirkung, Aufnahme von Nahrungsbausteinen, Vitaminbildung, Darmflora-Wechselwirkung, Entgiftung verlaufen nicht optimal und es entstehen Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle usw.
Solange der Körper zeitweise kompensieren kann, bleiben solche Funktionsstörungen oft ohne Folgen. Meist verschwinden Beschwerden innerhalb von 1–2 Tagen wieder. Doch mit anhaltenden Stress können Irritationen an die Magen- und Darmschleimhaut und -wand entstehen und gibt es auch Schmerzen bei weniger großen Reizungen: durch gewisse Ernährung oder Stress, die sonst noch verträglich waren.
Osteopathie kann helfen das vegetative Nervensystem zu regulieren und auch mithilfe von Naturheilmittel ist es möglich die Funktion des Magen-Darmtraktes zu verbessern.
Auch werde ich mit Ihnen auf der Suche gehen, nach einen vernünftige Lösung von Unverträglichkeiten in Ihre Ernährung .
Naturheilkunde und Osteopathie sind, wie sich in Studien deutlich nachweisen lässt, in der Lage Linderung zu bringen.
1. Müller A, et al.; Effectiveness of osteopathic manipulative therapy for managing symptoms of irritable bowel syndrome: a systematic review. J Am Osteopath Assoc. 2014 Jun;114(6):470-9
2 Florance, Blanche-Maëlle, et al.; Osteopathie lindert den Schweregrad des Reizdarmsyndroms
eine randomisierte, Schein-kontrollierte Pilotstudie; European Journal of Gastroenterology & Hepatology 24(8): p 944-949, August 2012.



